Glossar

Ohne Gewähr und ohne Anspruch auf Vollständigkeit haben wir hier einige in unserem Themenfeld in Hamburg wichtige Begriffe und Abkürzungen zusammengestellt. Wenn Sie etwas vermissen oder Fehler entdecken, melden Sie das gerne an .

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Allyship

von → People of Color entwickelter Ansatz, der sich damit beschäftigt, wie sich Menschen für → diskriminierte Gruppen, zu denen sie nicht gehören, einsetzen können. Bei dem Ansatz geht es insbesondere darum, eigene → Privilegien zu verstehen, zuzuhören, was diese Gruppen zu sagen haben, sich für → marginalisierte Personen einzusetzen, ohne sich als Retter*in aufzuspielen, und nicht über ihre Köpfe hinweg zu reden oder zu handeln. Zum Konzept von Allyship gehört auch, sich selbst weiterzubilden, eigene Unsicherheiten und Fehler einzugestehen und keine Vorannahmen über Marginalisierte zu machen. (Quelle: kritische-maennlichkeit.de, eigene Ergänzungen)

Bildungsempfehlungen

Von der → BASFI erstmals 2005 herausgegeben, 2012 überarbeitete Neuauflage der Bildungsempfehlungen für Hamburger Kitas. Orientierungsrahmen für die Bildung und Erziehung in Kitas, bietet zahlreiche Anknüpfungspunkte zur Kulturellen Bildung. Bildungsempfehlungen

BASFI

früher Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration, durch Hinzufügen des Ressorts Gesundheit gängige Abkürzung jetzt Sozialbehörde. Zuständig u.a. für die → OKJA, Kitas, → GBS zur Sozialbehörde

BKM

Behörde für Kultur und Medien: Fachliche Begleitung und finanzielle Unterstützung der Kinder- und Jugendkultur und zahlreicher Projekte der Kulturellen Bildung. Federführende Behörde beim → Rahmenkonzept. Lädt ein zum → Koordinierungskreis und gemeinsam mit → BSB zum → Initiativkreis zur BKM

BSB

Behörde für Schule und Berufsbildung: Zuständig für die künstlerischen Schulfächer und die zweite Phase der Lehrerbildung. Fachliche Begleitung und finanzielle Unterstützung zahlreicher Projekte der Kulturellen Bildung mit Schulen. Lädt gemeinsam mit der → BKM ein zum → Initiativkreis zur BSB

Diskriminierung

Verwendung von kategorialen, das heißt vermeintlich eindeutigen und trennscharfen Unterscheidungen zur Herstellung, Begründung und Rechtfertigung von Ungleichbehandlung mit der Folge gesellschaftlicher Benachteiligungen. Den Diskriminierten wird der Status des gleichwertigen und gleichberechtigten Gesellschaftsmitglieds bestritten; ihre faktische Benachteiligung wird entsprechend nicht als ungerecht bewertet, sondern als unvermeidbares Ergebnis ihrer Andersartigkeit betrachtet. Diskriminierung kann beispielsweise erfolgen in Form von Rassismus und Antisemitismus, Sexismus, Homo- und Transfeindlichkeit, oder aufgrund einer Behinderung (Ableismus), ihres Alters (Ageismus) oder sozioökonomischen Status (Klassismus). (Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung, eigene Ergänzungen)

Diversität vs. Inklusion

Diversität beschreibt den realen Zustand beispielsweise einer Gesellschaft, in der Menschen grundsätzlich sehr unterschiedlich sind – es ist ein beschreibender Begriff, kein handlungsorientierter. Oft wird dieser Begriff aber verwendet, wenn eigentlich Inklusion gemeint ist, nämlich das Abbild dieser Diversität und die gleichberechtigte Teilhabe marginalisierter Gruppen in Bereichen, in denen diese bisher nicht ausreichend vertreten sind. Diversität ist in diesem Sinne also eine Beschreibung, Inklusion dagegen gleichermaßen eine Handlung wie ein Zielzustand. Historisch wird der Begriff Diversität eher mit nationalen, ethnischen und religiösen Kategorien verbunden, Inklusion dagegen mit zugeschriebener Behinderung.

Empowerment

aus dem Englischen, bedeutet Ermächtigung: Personen oder Gruppen, die gesellschaftlich benachteiligt sind, erwerben durch gezielte Strategien und Qualifikationsangebote das Handwerkszeug, ihr Leben selbstbestimmter gestalten zu können. Dabei wird der Fokus darauf gelegt, die eigenen Stärken zu erkennen, daraus (neue) Handlungsmöglichkeiten abzuleiten und Zugänge zu Bereichen zu erlangen, die sonst aufgrund von → Diskriminierung schwer zugänglich sind. (Quelle: DAC)

GBS

Ganztägige Bildung und Betreuung an Schulen: Kooperatives Ganztagsmodell von Schule und Jugendhilfeträger - Unterricht von 8 bis 13 Uhr, davor und danach Betreuungsangebote durch einen Jugendhilfeträger. Schule und Träger sollen sich gemeinsam auf ein pädagogisches Konzept verständigen und zusammen wirken.

GTS

Ganztagsschule: Ganztagsmodell, bei dem der gesamte Tag in der Verantwortung der Schulen liegt (im Gegensatz zu → GBS). Verschiedene Ganztagsformen möglich: Gebunden (an allen Tagen für alle Schüler*innen verpflichtend), Teilgebunden (an einigen Tagen für alle Schüler*innen verpflichtend) oder Offen (Teilnahme an allen Tagen freiwillig)

Heteronormativität / cis*, trans* und nicht-binär

Heteronormativität beschreibt eine Weltanschauung und ein gesellschaftliches Wertesystem, das nur zwei Geschlechter (männlich und weiblich) und heterosexuelle Beziehungen (ein Mann und eine Frau) zwischen diesen Geschlechtern anerkennt und als normal ansieht. Die Realität ist jedoch etwas komplexer. Menschen, die sich keinem dieser beiden Geschlechter zuordnen, bezeichnen sich als nicht-binär. Menschen, die sich nicht mit dem Geschlecht identifizieren, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde, bezeichnen sich als trans*. Menschen, die sich mit dem ihnen zugewiesenen Geschlecht identifizieren, werden als cis* bezeichnet. Um anderen zu signalisieren, wie man angesprochen werden möchte, geben entsprechend sensibilisierte Menschen häufig hinter ihrem Namen ihr Pronomen an (Simon Rünzing / er, ihn). (Quelle: DAC, eigene Ergänzungen)

IfBQ

Institut für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung: Dienstleistungszentrum der → BSB, das wissenschaftliche Dienstleistungen für die Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung selbstverantworteter Schulen erbringt und auf der Grundlage empirischer und statistischer Verfahren einen Beitrag zur kontinuierlichen Beobachtung der Entwicklung der Schulen und des Schulwesens leistet. Zum IfBQ

Initiativkreis

Initiativkreis Kulturelle Bildung: Vernetzungstreffen der → BKM, der → BSB, der Hamburger Stiftungen und der LAG Kinder- und Jugendkultur zu Themen der Kulturellen Bildung. Tagt zweimal jährlich auf Einladung der Behörden.

Intersektionalität

Das Überschneiden und Zusammenwirken von verschiedenen Diskriminierungsformen: Menschen vereinen verschiedene Eigenschaften und Identitäten in sich. Intersektionalität berücksichtigt, dass Menschen oft wegen mehreren Eigenschaften / Identitäten benachteiligt werden. Eine Person kann beispielsweise gleichzeitig eine Frau, → Schwarz und lesbisch sein und deswegen Sexismus, Rassismus und Homophobie erfahren. Die verschiedenen Formen von → Diskriminierung addieren sich aber auch nicht einfach, sondern führen zu eigenen spezifischen Diskriminierungserfahrungen. (Quelle: DAC)

JEKI

Jedem Kind ein Instrument: an 61 Hamburger Grundschulen Teil des Musikunterrichts. Kinder lernen Musikinstrumente kennen und wählen dann, welches Instrument sie lernen möchten. Im dritten und vierten Schuljahr erhalten sie Instrumentalunterricht. Finanziert aus dem Landeshaushalt. Mehr

KESS-Faktor

Sozialindex (aufgrund seines Entstehungszusammenhangs immer noch »KESS-Faktor« genannt): beschreibt die sozialen Rahmenbedingungen an Hamburger Schulen auf einer Skala von 1 bis 6. Dabei steht eine 1 für Schulen mit sehr schwierigen sozialen Rahmenbedingungen und eine 6 für Schulen mit sehr begünstigten sozialen Rahmenbedingungen. Für die Berechnung des Sozialindex werden die Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern schriftlich befragt. Schulen mit schwierigen Rahmenbedingungen erhalten zusätzliche Ressourcen, zum Beispiel für kleinere Klassen in Grundschulen oder für Sprachfördermaßnahmen. Mehr

KMK-Empfehlungen

Empfehlung der Kultusministerkonferenz zur kulturellen Kinder- und Jugendbildung: 2007 erstmals beschlossenen, Neufassung 2013, die die Themen Ganztag, Kulturorte als Lernorte, Inklusion, Interkulturalität und Partizipation/Teilhabe, Fortbildung und Verankerung der kulturellen Bildung als Querschnittsthema im Schulcurriculum stärker berücksichtigt. Auch der Aspekt des Zusammenwirkens von Schulen, Kultureinrichtungen und außerschulischer Kinder- und Jugendbildung wurde deutlicher hervorgehoben. Zu den Empfehlungen

Koordinierungskreis

Koordinierungskreis Kinder- und Jugendkultur: Vernetzungstreffen zur Hamburger Kinder- und Jugendkultur, tagt zweimal jährlich auf Einladung der → BKM. Mitglieder außerdem: → BSB, → BASFI, alle Hamburger Bezirksämter, Jugendinformationszentrum, LAG Kinder- und Jugendkultur, Stadtkultur Hamburg, Museumsdienst Hamburg.

Kreativpotentiale Hamburg

Initiiert 2017 von Stiftung Mercator, → BSB und Gabriele-Fink-Stiftung. Hat es sich zur Aufgabe gemacht, inklusive Rahmenbedingungen kultureller Bildung zu schaffen. Unter besonderer Beachtung inklusiver Indexe (außer-) schulischer Entwicklung, werden gemeinsam und transparent von den Organisationen → BSB, → LI, Stiftungen, Schulen und Kultureinrichtungen Kriterien Kultureller Bildung diskutiert und definiert. Diese dienen als Grundlage für die Entwicklung von Fortbildungen und Schulentwicklungsinstrumenten, für das Verfassen von Begleittexten zu Schulqualität und wirken in Modellwerkstätten. Das Ziel des Programms ist die qualitative Verbesserung der (kreativen) Lernpotentiale aller Schüler*innen. Zum Programm

Kulturagent*in

Im Rahmen des Programms → »Kulturagenten für kreative Schulen« Personen mit künstlerischem Hintergrund und Erfahrung in der Vermittlung kultureller Bildung an Schulen, die die Schulen bei der Entwicklung künstlerischer Projekte, beim Auf- und Ausbau von Kooperationen untereinander sowie mit Kulturinstitutionen unterstützen. Ausgehend von den Stärken und Zielen der Schulen moderieren und beraten die Kulturagent*innen den Entwicklungsprozess an den Schulen. Zu den Hamburger Kulturagent*innen

Kulturagenten-Programm

Lief 2011-2019 in fünf Bundesländern mit unterschiedlichen Partnern gefördert durch die MUTIK gGmbH sowie die Kulturstiftung des Bundes und die Stiftung Mercator. In Hamburg Programm der → BSB und der → BKM, umgesetzt durch die conecco gUG. Will in den Schulen ein umfassendes und fächerübergreifendes Angebot der kulturellen Bildung entwickeln und Kooperationen zwischen Schulen und Kulturinstitutionen aufbauen. Zum Programm-Archiv. 2020 überführt in Kulturagenten für kreative Schulen Hamburg, weiterhin gefördert durch die → BSB und umgesetzt durch den Kulturagent*innen Hamburg e.V.

Kulturbeauftragte*r

Seit dem Schuljahr 2015/16 gibt es an allen staatlichen allgemeinbildenden und beruflichen Hamburger Schulen Kulturbeauftragte mit definiertem Aufgabenprofil. Diese Lehrer*innen sind an ihrer Schule Hauptansprechperson für den Bereich Kultureller Bildung und unterstützen die Schule darin, Kulturelle Bildung weiterzuentwickeln. Sie werden vom → LI fortgebildet. Mehr

Kulturbotschafter*in

Im Rahmen des Programms → »Kreativpotentiale Hamburg« ausgebildete Personen (ausgewählte Experten aus bewährten Kulturprogrammen, externe Akteure, ausgewählte Kulturbeauftragten, Schulleitungsmitglieder und andere stark in Kulturelle Bildung in der Schule involvierte Personen). Sollen beraten, Workshops geben, Fortbildungen entwickeln und Kulturwerkstätten des Programms mitaufbauen. Zu den Kulturbotschafter*innen

Kultur.Forscher!

Programm der PwC-Stiftung Jugend – Bildung – Kultur, initiiert von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und von dieser 2009-2016 umgesetzt. Ziel des Programms ist, dass Kinder und Jugendliche sich künstlerische und kulturelle Phänomene aus ihrer Lebenswelt erschließen, eigene Forscherfragen stellen und nach Antworten suchen. Lehrkräfte und Kulturpartner unterstützen sie und machen kulturelle Bildung zum festen Bestandteil der Schulentwicklung. Bis 2011 waren auch Hamburger Schulen am Projekt beteiligt.

Kulturgipfel

Alle zwei Jahre stattfindender eintägiger Kongress mit 400-500 Teilnehmenden zum Themenfeld »Kultur und Schule«, erstmals 2017. Initiiert und organisiert von der LAG, gemeinsam konzipiert mit und gefördert durch → BKM, → BSB und Stiftungen. Mehr

Kulturlotse/Kulturlotsin

Künstler*innen verschiedener Sparten, die im Programm → »Kulturschule Hamburg« den Schulentwicklungsprozess unterstützt haben. Aufgabe war es, die Schulen zu beraten, Konzepte mitzuerarbeiten und Kontakte zu anderen Künstler*innen und Kulturinstitutionen herzustellen. Entscheidend war der Blick des Künstlers / der Künstlerin auf die Schule.

Kulturschule Hamburg 2011-2018

Initiiert 2011 von der Gabriele Fink Stiftung in Kooperation mit der → BSB. Schulentwicklungsprogramm mit dem Ziel, kulturelle Bildung und die aktive Teilhabe von Kindern und Jugendlichen in der Schule zu fördern. Evaluation des gesamten Prozesses intern von den Schulen und extern vom → IfBQ. Zum Abschluss des Programms in Zusammenarbeit aller Kooperationspartner Veröffentlichung einer Handreichung mit Praxisbeispielen unter dem Titel Kulturelle Schulentwicklung in Hamburg.
Projekt bei der Gabriele-Fink-Stiftung
Projekt bei hamburg.de
Handreichung

Kumasta / KMS

Kultur macht stark – Bündnisse für Bildung: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert seit 2013 mit dem Programm »Kultur macht stark – Bündnisse für Bildung« Projekte Kultureller Bildung, die von lokalen Bündnissen vor Ort geplant und durchgeführt werden. Zielgruppe der Bildungsangebote sind 3- bis 18-jährige Kinder und Jugendliche, die in Verhältnissen leben, die den Zugang zur Bildung erschweren. Die Angebote sind außerschulisch und werden von Bündnissen mit mindestens drei lokalen Partnern durchgeführt. In Hamburg informiert und berät die LAG zum Programm. Mehr

Kunstpioniere

Im Schuljahr 2015/16 erstmalig durchgeführtes Kooperationsprojekt zwischen Schulen und Kunstmuseen. Soll Kindern und Jugendlichen eine forschende und kreative Auseinandersetzung mit aktueller Kunst im Sinne ästhetischer Forschung ermöglichen, Barrieren zu Ausstellungshäusern abbauen und Öffentlichkeit für Schülerarbeiten schaffen. Schüler*innen werden zu sogenannten Kunstpionieren, d.h. sie werden zu Kunstreportern, Kunstvermittlern, Kunstforschern, Künstlern und Ausstellungsmachern. Mehr

LI

Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung: Dienstleistungszentrum der → BSB, das Lehrer*innen ausbildet und berufsbegleitend qualifiziert und die Hamburger Schulen bei der Weiterentwicklung der Unterrichts- und Schulqualität unterstützt. Zum LI

LuL

oft verwendete Abkürzung für »Lehrerinnen und Lehrer«

Marginalisierung

Verdrängung von Individuen oder Bevölkerungsgruppen an den Rand der Gesellschaft: Die Verdrängung kann auf verschiedenen Ebenen erfolgen, also zum Beispiel geografisch, wirtschaftlich, sozial oder kulturell sein; meist spielt sie sich auf mehreren Ebenen gleichzeitig ab. Marginalisierung findet in einem Machtgefüge statt und geht mit → Diskriminierung einher: Je weiter am gesellschaftlichen Rand sich eine Gruppe befindet, desto weniger Macht hat sie und desto stärker ist sie gegenüber der gesellschaftlichen Mitte benachteiligt. (Quelle: Diversity Arts Culture Berlin / DAC)

NKB

Netzwerk Kulturelle Bildung: Onlineplattform der LAG Kinder- und Jugendkultur in Kooperation mit → BKM und → BSB. Dient der Vernetzung im Bereich Kulturelle Bildung, Profile und Angebote der Kulturanbieter, Schulen, Kitas und der → OKJA sind auffind- und recherchierbar. Zum NKB

OKJA

Offene Kinder- und Jugendarbeit: Umfasst ein breites, konzeptionell stark differenziertes Förderangebot - Orte der Freizeitgestaltung, der pädagogischen Gruppenarbeit und der eigenständigen jugendkulturellen Entfaltung, lebenswelt- und stadtteilorientierte Anlaufstellen für junge Menschen. Hauptmerkmal ist die Freiwilligkeit der Teilnahme, die Angebote sind offen für alle, niedrigschwellig und partizipativ.

Orientierungsrahmen

Orientierungsrahmen Schulqualität: 2006 von der → BSB mit einem begleitenden Leitfaden veröffentlicht, 2012 und 2019 überarbeitet. Gegliedert nach den Bereichen Führung und Management, Bildung und Erziehung und Kompetenzen und Ergebnisse beschreibt er idealtypisch die Ziele und Anforderungen, die an Schulen in Hamburg gestellt werden. Enthält zahlreiche Anknüpfungspunkte zur Kulturellen Bildung, zur Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern, zu außerschulischen Lernorten und zur kulturellen Teilhabe. Orientierungsrahmen

Person of Color (PoC) – BIPoC / »Schwarz« und »weiß«

Person of Color (PoC) ist eine Selbstbezeichnung von Menschen mit Rassismuserfahrung, die nicht als weiß, deutsch und westlich wahrgenommen werden und sich auch selbst nicht so definieren. PoC sind nicht unbedingt Teil der afrikanischen Diaspora, ursprünglich ist der Begriff u.a. zur Solidarisierung mit Schwarzen Menschen entstanden. Inzwischen wird häufiger von BIPoC (Black, Indigenous and People of Color) gesprochen, da Schwarze Menschen und sogenannte Ureinwohner*innen jeweils spezifische Diskriminierungserfahrungen machen. Schwarz und weiß sind dabei politische Begriffe, nicht die Bezeichnung tatsächlicher (Haut-)farben – daher wird weiß in diesem Kontext kursiv gesetzt und Schwarz großgeschrieben. Die Begriffe dienen der Benennung von Rassismus und spiegeln die Machtverhältnisse in einer mehrheitlich weißen Gesellschaft. (Quelle: basierend auf Neue deutsche Medienmacher*innen, eigene Ergänzungen)

Privilegien

Vorrechte, die einer einzelnen Person oder einer Personengruppe zugeteilt werden: Sie sind damit der Gegenpart zur → Diskriminierung – die Abwesenheit von Diskriminierung ist ein Privileg. Es ist beispielsweise ein Privileg, wenn man keine automatischen Gruppenzuschreibungen erfährt, sich mit bestimmten Fragestellungen nicht auseinandersetzen muss, wenn man nicht befürchten muss, aufgrund bestimmter äußerlicher Merkmale oder Verhaltensweisen diskriminierendes Verhalten anderer hervorzurufen. Um sich ernsthaft mit Diskriminierung auseinanderzusetzen, ist es unbedingt erforderlich, sich der eigenen Privilegien bewusst zu werden.

Rahmenkonzept

Rahmenkonzept Kinder- und Jugendkultur: erstmals 2004 verabschiedet, Weiterschreibung 2012. Hat zu zahlreichen Entwicklungen in der Hamburgischen Kinder- und Jugendkultur geführt, insbesondere im Bereich der Vernetzung – innerhalb und außerhalb der Behörden. Mehr – Das Rahmenkonzept als PDF

Step by Step

Tanzprojekt von conecco gUG in Kooperation mit der BürgerStiftung Hamburg. Schulklassen von Hamburger Stadtteilschulen erhalten wöchentlichen Tanzunterricht von professionellen Choreograf*innen und Tanzpädagog*innen und erarbeiten eine Choreografie, die mehrfach aufgeführt wird. Weitere Projektbestandteile sind Fortbildungen für Lehrer*innen und Tanzchoreograf*innen, Exkursionen der Schüler*innen, professionelle Prozessbegleitung, Evaluation und Dokumentation. Zum Projekt

SuS

oft verwendete Abkürzung für »Schülerinnen und Schüler«

The YoungClassX

Initiiert von der Otto Group und dem Ensemble Salut Salon. Bietet Stadtteilschulen und Gymnasien in weniger privilegierten Stadtteilen einen frühzeitigen Zugang zur Musik, zum Singen und Musizieren. Hamburger Schüler*innen können im Projekt Musik erleben und selbst aktiv musizieren. Am Chormodul von The Young ClassX nehmen derzeit 25 Schulen teil. Zum Projekt

TmS

Theater macht Schule: Jährlich stattfindendes Schultheaterfestival, bei dem Schultheatergruppen und Theaterkurse ihre Inszenierungen auf einer professionellen Hamburger Bühne zeigen und in Workshops miteinander ins Gespräch kommen können. Veranstaltet vom Fachverband Theater in Schulen Hamburg e.V in Kooperation mit der -> BSB und den Hamburger Theatern Mehr

TUSCH

Theater und Schule: Initiiert 2002 von → BSB und Körber-Stiftung, inzwischen Förderung durch BSB, → BKM, Stiftung Mercator und BürgerStiftung Hamburg. Ermöglicht zurzeit 15 Hamburger Theatern und 20 Schulen zweijährige Partnerschaften, in denen diese gemeinsam mit Schüler*innen rund ums Theater erarbeiten sowie öffentliche Aufführungen, Performances und Ausstellungen gestalten. Bewerben können sich alle zwei Jahre alle Hamburger Schulen. Zum Programm

WAZ

Wochenarbeitszeitstunde: In Hamburg gibt es seit 2003 ein Lehrerarbeitszeitmodell, bei dem außer den zu gebenden Unterrichtsstunden auch Vor- und Nachbereitungszeiten, Konferenzen, Gespräche und ähnliches in die Berechnung der Arbeitszeit einbezogen werden sollen. Dafür wurde errechnet, wie viele Stunden im Gesamtjahr zu leisten wären, diese wurden auf die Unterrichtswochen verteilt. Damit ergibt sich in Vollzeit eine Wochenarbeitszeit von 46,57 Stunden. Bestimmte Funktionen (z.B. → Kulturbeauftragte*r) sollen im Rahmen der selbstverwalteten Schule mit einer Anzahl von WAZ vergütet werden, d.h. die Personen müssen an anderer Stelle im Alltag entlastet werden. Mehr

zugeschrieben / gelesen

Es gehört zur Natur von Vorurteilen und → Diskriminierung, dass aufgrund bestimmter Merkmale Annahmen über eine Person gemacht werden, z.B. kann ein Name dazu führen, dass eine ausländische Herkunft vermutet wird, obwohl dies ggf. gar nicht zutrifft. In diesem Fall spricht man z.B. von einer zugeschriebenen Herkunft. Wenn Zuschreibungen aufgrund körperlicher Merkmale gemacht werden, spricht man auch davon, jemand werde als Frau gelesen oder nicht-deutsch gelesen. Die Begriffe signalisieren eine gewisse Distanzierung und verdeutlichen, dass man sich bewusst ist, dass über Zuschreibungen gesprochen wird.